Als Privileg wird in der Soziologie die Annahme verstanden, dass bestimmte Rechte oder Vorteile nur für bestimmte Personen oder Gruppen zur Verfügung stehen, sei es durch Status, Tradition, Recht oder individuelle Vorteilsgewährung. Der Begriff wird heute häufig allgemeiner im Sinne aller unverdienten faktischen Vorteile (so in neuerer Zeit Peggy McIntosh[1]) im Zusammenhang mit sozialer Ungleichheit, insbesondere in Bezug auf Alter, Behinderung, ethnische Zuordnung, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, Religion und/oder soziale Klasse[2] und oft als Gegenbegriff zur Diskriminierung, Unterprivilegierung oder in den USA zu relative deprivation verwendet. Letzteres setzt aber immer den Vergleich mit der Lage von Referenzgruppen voraus.[3] Geläufige Beispiele sind etwa der Zugang zu Hochschulbildung oder Wohnraum.[2]
Privilegien können auch emotional oder psychisch erlebt werden, etwa in Bezug auf Geborgenheit und persönliches Selbstvertrauen, oder auf einem Gefühl der Zugehörigkeit oder der Wertschätzung durch die Gesellschaft oder eine soziale Gruppe beruhen.[4] Auch hierfür ist jedoch der Vergleich mit einer Referenzgruppe entscheidend.
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